Seit einigen Tagen ist eine der wichtigsten Änderungen zur Vergütung von ayondo Top Tradern wirksam – die performancebasierte Vergütung. Diese ist nur für Real Money Trader verfügbar. Der Social Trading Anbieter aus Frankfurt a.M. hat die Details dazu auf seiner Website sehr gut aufbereitet und kann hier nachgelesen werden. Wie bereits in der Pressemitteilung kundgetan, gibt es eine Beteiligung der Trader an der Managementgebühr und der erfolgsabhängigen Performancegebühr. Die Staffelung erfolgt entsprechend der Trader Karriere.
Wie unterscheidet sich das ayondo Modell vom Wettbewerb?
Die wesentliche und damit auch revolutionäre Neuerung besteht in einem „völlig unwichtigen Detail“ – dem Erfolg der folgenden Investoren.
Wettbewerber, wie darwinex, United Signals und wikifolio.com definieren eine High Watermark, die sich am Trader orientiert. Die Händler verdienen erst dann am folgenden Kapital, wenn es ihnen gelingt, neue Perfomancehöchststände zu erzielen. Der Betrachtungszeitraum ist je nach Plattform unterschiedlich. United Signals schaut auf den Monat, darwinex auf das Quartal und wikifolio.com auf das Kalenderjahr. Im nachfolgenden Schema ein kleiner Vergleich der Systeme.
Wie profitieren Top Trader von der High Watermark bei ayondo, darwinex, United Signals und wikifolio.com?
Lassen wir auch dazu ein kleines Bild sprechen. In der folgenden Grafik sehen wir einen Chart mit 3 markierten High Watermark. Die vertikalen bunten Linien stehen für die Beteiligung der Trader am Erfolg ihrer Follower.
In 2016 können Trader auf darwinex, wikifolio und United Signals nur von HWM1 bis HWM2 teilhaben. Nach Erreichen der HWM2 gibt es in 2016 keinen neuen Höchststand. Die Trader gehen leer aus. Nach Durchschreiten der herbstlichen Talsohle fasst jedoch ein Follower von ayondo Mut und steigt noch 2016 in das Profil ein. Das Handelsprofil ist noch Welten vom Jahreshoch entfernt und – trotzdem verdient der ayondo Top Trader nun Geld, denn er verdient für seinen Follower Geld. Dieser ayondo Top Trader kann auch in 2017 frohlocken, denn das Depot markiert weitere Jahreshochs. Solange also dieser Trader das Depot der Follower steigert, verdient er mit. Eine individuelle neue Depotbestmarke des Traders ist nicht erforderlich.
Die Händler auf United Signals und darwinex kommen erst nach Überschreiten der HWM2 wieder zum Zuge. Etwas früher im Boot ist unser wikifolio Experte, da dessen High Watermark mit Jahresbeginn neu justiert wurde.
Welches System würde man als Top Trader bevorzugen?
A, D, U oder W…
Entscheiden Sie jetzt. Ich glaube, hier liegt die Antwort scheinbar klar auf der Hand…es sei denn, man sieht einmal in das Kleingedruckte.
Ist ayondo für Top Trader ein Free Lunch?
Anders gefragt, kann man mit einem Konto, das nur die Mindestanforderungen von 1.000 Euro für Real Money Trader erfüllt, auskömmlich verdienen?
Hier hat ayondo einen klaren Riegel vorgeschoben. Die aktuellen Regelungen zur Vergütung der Top Trader sehen in Punkt 4.3. vor:
4.3 Begrenzung der monatlichen Vergütung
Bei der Auszahlung von Vergütungen bestehen Obergrenzen. Im Fall eines Real Money Traders ist die monatliche Vergütung auf den Betrag begrenzt, mit dem der Top Trader sein eigenes Portfolio managed. 50 % der für einen bestimmten Monat angefallenen Vergütung wird ayondo am Ende des Monats auszahlen, weitere 50 % 30 Tage später. Im Fall eines Virtual Money Traders ist die Vergütung auf 500 € pro Monat begrenzt.
Das wird einigen vielleicht nicht ganz schmecken, ist aber beim Blick auf den Wettbewerb von eToro nachvollziehbar. Dort haben eToro Popular Investors Kapital zwischen 5.000 – 20.000 Dollar vorzuhalten, um in den Genuss der PI Vergütung zu kommen.
Die Zeiten, in denen man mit wenig eigenem Risiko also mal ein paar Monate bei ayondo „absahnen“ konnte, sind definitiv vorbei. Weiterhin gibt es nun eine Kappung für Demotrader. Klingt vernünftig, mag im Einzelfall aber ungerecht sein, denn nicht jeder Händler kommt mit der Tradingplattform TradeHub klar und handelt daher lieber aus dem Demokonto.
Mit dem Fokus auf die Followerperformance hat man eine sehr gute Entscheidung getroffen und die performancebasierte Vergütung der Social Trading Portale wahrlich revolutioniert. Ich bin gespannt, auf welches Echo diese Neuerung bei den Top Tradern stossen wird.
Trotz der Restriktionen bei der Auszahlung von Vergütungen ist es nach meiner Ansicht das derzeit fairste Modell überhaupt.
Was man aber nicht übersehen sollte, mit den neuen Regelungen unter dem Dach der ayondo portfolio management GmbH liegt der Fokus klar auf
- Echtgeldkonten mit höheren Volumina
- dadurch höheres eigenes Risiko der Trader
- Abkehr von Demoraketen
Fazit: Weg vom Dillermodus, hin zu verantwortungsvollerem Umgang mit dem eigenen Account und damit hoffentlich auch dem der Follower.
Update 19.10.2017
Im Interview mit Andreas Franik erläutert CEO Robert Lempka die Details zur Portfoliomanagement Lizenz und den damit verbundenen Vorzügen für die Kunden der Social Trading Plattform
Tolle Übersicht! Ja, das wird jetzt richtig spannend, wie das neue System bei ayondo angenommen wird. 25% Prozent Fee ist natürlich schon ganz schön sportlich, oder? Aus soliden 10 Prozent Performance in einem Jahr werden dann für Follower nur noch 6,5% (inkl. Man.Fee) – und das vor Steuern. Bei 50 Prozent Performance per anno ist die Kostenbelastung subjektiv natürlich erträglicher 😉
Interessant wird auch werden, ob die High-Watermark-Methode nicht auch üblen Zocker-Strategien neues Leben einhaucht, s. den IREX-Irren auf Wikifolio, der müsste bei ayondo gar nicht bis zum Jahreswechsel warten.
Last not least: Ab jetzt geht es wirklich um AuM!
Billig ist es wahrlich nicht, auch wenn man zusätzlich noch die inzwischen ausgewiesenen Finanzierungskosten berücksichtigt. Es ist aber wohl ein Kompromiss, mit dem alle Beteiligten gut leben können. Apropos IREX – ich bin immer wieder erstaunt, was unter dem Etikett einer „wissenschaftlichen Methode“ so alles möglich ist. Verantwortungsbewusstein und Demut scheinen nicht dazu zu gehören…
Ayondo schmeißt solche Trader aber raus und verbannt sie und es gibt nie mehr einen Weg zurück 🙁