Die ersten 3 Monate im neuen Börsenjahr sind Geschichte und damit auch Zeit für einen kleinen Blick in die beiden Blogdepots bei ayondo und eToro.
Mein Traderportfolio bei ayondo unter dem Namen Depotzauber konnte in den letzten Wochen leider nur kurzzeitig frische Luft atmen, also das Dasein mit Gewinn verbringen. Inzwischen drückt die Frühjahrsmüdigkeit der kleinen Pelzratte auch mächtig auf die Stimmung meiner Top Trader. Alles in allem ist es ihnen nicht gelungen, sich wesentlich von der Performance des deutschen Aktienindex auf die 30 Blue Chips abzusetzen. Hier macht sich nun tatsächlich die Daxlastigkeit der Trader bemerkbar.
Verwunderlich ist aus meiner Sicht auch, dass es relativ wenige Trader auf ayondo gibt, die die amerikanischen Indizes übergewichten. Der Indexverlauf zwischen Europa und den USA ist aktuell sicher für einige nicht ganz nachvollziehbar. Während die Amis ihre Neujahresgaps schon lange geschlossen haben und auf dem Weg zu neuen Höhen sind, dümpeln DAX und EuroStoxx noch im Kellergeschoß. Womöglich auf der Suche nach einem guten Tropfen, um ihren Frust zu besänftigen…
simplytrade:
Trader, die nicht ausschließlich den deutschen Markt handeln waren aber auch nicht in der Lage, aus dem Drive der US-Märkte, oder auch der hohen Vola in Euro, Öl oder Gold maßgeblich Profit zu ziehen und ihr Depot damit weiter nach vorn zu bringen. Man hält sich eher in stabiler Seitenlage mit einer gewissen Outperformance zum Dax. Der jedoch atmet aber eben immer noch Kellerluft.
MrDACHS:
Im Ergebnis liegt Depotzauber zwar mit – 3,4 % besser als der Dax mit seinen – 8%, aber eben auch schlechter als z.B. der marktbreite S&P 500 in den USA, der sich über aktuell 1,4 % Zuwachs seit Jahreswechsel freuen kann.
ForexGP:
Schaut man auf die Einzelergebnisse seit Aufnahme der gewählten Top Trader, dann ist das bisherige Ergebnis in Depotzauber auch nicht verblüffend. Letztlich lief das Depot aber eben auch besser, als das von den Tradern gewählte Lieblingsinstrument Dax.
Für die Zukunft verspreche ich mir aber auch etwas mehr Abwechslung und Diversifizierung der Trader. Die einseitige Fokussierung auf die deutschen Indizes ist mir auf Dauer zu wenig. Leider gibt es auf ayondo zu wenig Händler, die sich für Märkte außerhalb Deutschlands begeistern können und diese auch erfolgreich handeln. Dies würde auch helfen, das gewisse Klumpenrisiko im Depot zu vermeiden. Letztlich gilt im Trading ja immer noch eine Regel – Hauptsache Bewegung. Diese kann man aber eben nicht nur bei unserem beliebten Vierbeiner finden.
Für die Teilnehmer der Social Trading Meisterschaft gilt übrigens dasselbe. Auch dort dominieren die Dax-Trader. Inzwischen ist dort die Auslese voll im Gange. Einige Teilnehmer haben bereits aufgegeben und ihren Account gelöscht, es kämpfen aktuell nur noch 310 Personen. Zwar sind 52 davon dank Drawdown nicht mehr gewinnberechtigt, aber es haben inzwischen immerhin 152 Teilnehmer erfolgreich den Sprung in Stufe 2 geschafft. Von diesen habe ich 2 Profile besonders im Fokus und werde sie im Jahresverlauf wohl auch als Depotkandidat aufnehmen. Der eine hat einen Plan und der andere war mir bereits in den ersten Wochen positiv aufgefallen.
Am aktuellen Blogdepot wird sich erstmal nichts ändern. Von den Tradern habe ich aber Kingking auf der Abschussliste, wenn er bis Ende April seinen aktuellen Drawdown nicht in den Griff bekommt.
Kingking:
Bei den grünen Bullen sieht es insgesamt etwas entspannter aus, wenngleich ich unter den beliebten Investoren keinen ausmachen kann, für den ich mich begeistern könnte. Unser deutscher Trader aus Leipzig hatte nach einer familiär bedingten Handelspause nun auch wieder ins Geschehen eingegriffen. Er konnte also in den letzten Wochen kaum zur Performance beitragen. 4exPirate aus Polen hingegen bestätigt einmal wieder meine Erwartungen und ist weiterhin für mich das Maß an Beständigkeit auf eToro.
Beiden Tradern hatte ich je 100 $ zugewiesen. Bei Christian Wittig aka RunningChris steht ein kleines Minus, Bei David Kowalski hingegen ein Plus. Der Dritte im Bunde war mir nach 3 Wochen mit Gewinn durch einen Copy StopLoss gerutscht. Einige wenige Trades habe ich selbst beigetragen, so dass sich das Depot seit Jahresbeginn im sanften Plus bewegt. In den kommenden Tagen werde ich die Suche nach einem dritten Trader für das Portfolio aufnehmen, behalte aber gut 40 % des Kapitals für Selftrades.
Insgesamt also in beiden Depots ein durchaus erträgliches Ergebnis, wobei natürlich Luft nach oben ist. Aber lieber langsam nach oben als steil nach unten…
Stimmt es dass die Gesamt-Gebühren beim Dax auf etoro nur mehr 1 Punkt betragen?
Ja, der Spread ist auf 1 Punkt reduziert.
Nachtrag, die Spreadreduktion gilt seit 14.03.2016
Hallo Michael,
tradest du in deinem eToro-Depot auch selbst oder lässt du nur traden?
Zum „Home Bias“ der ayondo-Trader: Die ähnliche Performance dürfte m.E. eher mit einer ähnlichen Strategie als mit dem Dax als Basiswert zusammenhängen… Im kürzeren Zeitfenster konnte man mit dem nämlich zuletzt ganz ordentlich performen.
Grüße A.
bei eToro handle ich nur marginal selbst, meist auch nur mit Hebel 5 oder 10, um den Risikoscore des Profils nicht nach oben zu treiben. Hatte mir eigentlich mehr Eigenhandel in 2016 vorgenommen, aber mach es meist nur, wenn ich mal wieder daran denke ;-). Das Depot soll eigentlich bei Gewichtung 2 – 3 Händler mit max. 50% des verfügbaren Kapitals und 50 % für den Eigenhandel ausmachen. Um Kopierer zu ziehen, müsste ich mehr machen und mal auf Angriff gehen. Man sieht ja, wie schnell so etwas gehen kann. (waren ja früher auch mal 200 Kopierer)
Bei ayondo hast Du sicher Recht, viele handeln nach ähnlichen Ansätzen und doch eher kurzfristig. Gibt kaum jemanden, der mal einen Trade über 300 – 500 Punkte ziehen kann.