Diese Woche verkündete die kanadische OANDA die Aquisition von Currensee, einem der Pioniere des Social Trading. Nach dem Flop der hauseigenen Community FXUnity haben OANDA – Kunden nun in Kürze Zugriff auf die Trade Leader von Currensee und umgekehrt profitieren Trade Leader und Follower von einem hervorragenden FX Partner. OANDA diversifiziert damit seine Aktivitäten, um den Kunden im harten Kampf des FX Retail Geschäftes einen Mehrwert bieten zu können.
OANDA ist hiesigen Devisenhändlern schon sehr lange ein Begriff, denn mit diesem Partner war es schon vor Jahren möglich, Forexhandel im Cent-Bereich zu betreiben. Dies ermöglichte den Test von Strategien mit Echtgeld, ehe man zu größeren Accounts wechselte. Ausführungsgeschwindigkeit und Spreads waren bereits vor Jahren vorbildlich, mal abgesehen von Spreads bei marktbewegenden Events, wie die Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten u.a. Die Handelsplattform stand auch Pate bei dem in Deutschland bekannten Anbieter Marketindex von ABN AMRO bzw. später RBS, die nunmehr im November die Tore schließen. Aktuell läuft ja ein „Kundengewinnungsprogramm“ für die heimatlosen RBS-Kunden, an dem sich auch aktiv Gekko Global Markets mit einem Wechselbonus beteiligt.
Hier schließt sich auch interessanterweiser der Kreis zu ayondo, stockpulse und Gekko Global Markets.
OANDA ist Teil der Investments von NextGFI. Die Ziele sind ambitioniert, denn laut Beteiligungsbeschreibung will man OANDA innerhalb von 5 Jahren zum größten FX Provider etablieren und möglichst innerhalb von 3 Jahren an die Börse bringen.
Man darf gespannt sein, welche Synergien sich für die Portfoliounternehmen ergeben. Mal laut nachgedacht entbehrt eine Vernetzung von OANDA, Gekko Global Marktes, currensee und ayondo nicht eines gewissen Charmes. Ein erfolgreicher Brückenschlag zwischen alter und neuer Welt wäre damit möglich und würde auch die Fronten im Social Trading Wettbewerb etwas verschieben.
Einer Studie von Forex Magnates zufolge beherbergt die gesamte Social Trading-Branche 235.000 Nutzer und ist verantwortlich für $ 240 Mio. Kundengelder . Die wichtigsten Akteure in diesem Bereich neben Currensee sind ZuluTrade, Tradency, Myfxbook und eToro .
Über einen Zeitraum von fünf Jahren haben 600.000 Kunden Social Trading verwendet, wobei der größte Markt Japan ist, der 30 % des gesamten Social Trading-Marktes ausmacht, gefolgt von Europa und Russland, die jeweils 15% vereinen.
Im rollierenden Jahresvergleich zeigten sich die 18 Trade Leader bei Currensee im Vergleich zu Indizes weiterhin mit einem Zugewinn von 16,7 % erfolgreich. Der marktbreite S&P 500 gewann per 31.08.2013 12,3 %, während der Barclay CTA Index 0,9 % abgab, ganz zu schweigen von Gold mit -16,6 %.
Das Termsheet kann hier eingesehen werden.
Auf die weiteren Entwicklungen kann man gespannt sein… und ja, interessant wäre schon, was OANDA für currensee hingeblättert hat 😉
Kleiner Nachtrag. Forex Magnates blickt auf M&A des letzten Monates zurück und vermutet eher einen geringen Kaufpreis für currensee. Wahrscheinlicher ist ein Deal mit Aktienoptionen für den geplanten OANDA Börsengang.
Zitat:
OANDA Acquires Currensee
While industry valuations are rapidly climbing (see Plus500 IPO), the GFT and MIG Bank purchase prices reveal that not every deal is for a premium. Along those lines, social trading has been one of the hotter sectors in the forex industry, but it also has its leaders and laggards. Among the latter is Currensee, which was acquired last month by OANDA. It’s a peculiar deal, as some of Currensee’s broker clients are OANDA competitors. However, what it does do is provide an auto trading solution for OANDA. While committed to building solutions in-house, OANDA’s first effort into social trading, fxUnity, failed to survive a year in operation before it was discontinued. As such, the Currensee acquisition will allow OANDA to quickly begin offering auto trading services to its customers.
In regards to compensation, Forex Magnates believes that as a laggard in the auto trading sector, OANDA may have paid very little upfront for Currensee, with future payments tied to the product’s uptake and performance as a social trading solution for its customers. Also worth noting is that OANDA’s CEO, K. Duker has been public that the firm is seeking a ‘liquidity’ event via a sale or IPO. Therefore, it is reasonable to assume that OANDA may have offered equity instead of stock, with our estimates of up till 5% ownership.