Wer auf eToro handelt, sollte sich vorher über seine Ziele im Klaren sein. Man kann 3 Tradergruppen unterscheiden:
Guru Trader – eigenes Konto handeln
Kopierer – Gurus und Kopierer kopieren
„Zwitter“ – Eigenhandel und trotzdem kopieren
Je nach Aktivität sollte die Kapitalisierung gestaltet werden.
Wer die Mehrzahl der Guru Trader untersucht wird feststellen, dass die meisten eine Vielzahl offene Trades haben und zum Teil fast ein Jahr mit sich herumschleppen, natürlich im Verlust. Abgesehen von den auflaufenden Finanzierungskosten hat dies natürlich nicht viel mit diszipliniertem Trading zu tun. Stopps liegen teilweise bei – 500 bis – 1.000 pips, geben den Positionen also mehr als „viel Luft zum Atmen“. Es ist eher das Eingeständnis, sich nicht von Verlustpositionen trennen zu können in der Hoffnung, irgendwann läuft es wieder in die richtige Richtung.
Dies ist selbstverständlich nur mit einem ausreichend kapitalisierten Depot möglich.
eToro unterscheidet 3 Risikokategorien, die sich am verwendeten Hebel orientieren:
Low Risk – Hebel 25 (X 25)
Medium Risk – Hebel 50 (X 50)
High Risk – Hebel 100 (X 100)
Angesichts einer Vielzahl von Forexbrokern, die Hebel bis zu 500 anbieten, halten sich die Hebel bei eToro also noch in Grenzen.
Bei der Auswahl der zu kopierenden Gurus sollte der Kopierer jedoch auf die Risikoklassifizierung des Traders achten. Handelt ein Guru in der Mehrzahl High Risk, liegt die Leverage also bei 100.
Handelt der Guru z.B. eine Größe von 10.000 Units (1 Minilot) EURUSD, beträgt die Margin 100 $. Geht die Position 100 pips in die falsche Richtung, ist die Margin platt und ein Totalverlust das Ergebnis. Derartige Trades werden im OpenBook mit -100% ausgewiesen, davon gibt es eine Menge.
Ein Guru der die Position mit Hebel 50 handelt, verliert nur 50 % auf die Margin und ein Trader mit Hebel nur 25 %. Dafür bringen beide Trader aber auch eine höhere Margin auf. Der X 25 Trader benötigt 400 Dollar und der X 50 Trader 200 Dollar für 10.000 Unit Handelsvolumen EURUSD. Wenn also 10 – 15 Positionen bei vielen im gleichen Handelsinstrument gehalten werden, kann man Rückschlüsse zur Depotgröße ziehen.
Da viele Guru Trader einen erklecklichen Depotzuwachs durch die Bonifikationen je Anzahl der Kopierer erhalten, können sie eine Buy and Hold Strategie natürlich eher durchhalten, als ihre Kopierer.
Wer nun nicht nur Guru Trader kopiert, die ausschließlich selbst handeln, sondern auch Trader, die andere kopieren, sieht sich schnell mit 15 – 30 Positionen im eigenen Depot wieder. Im laufenden Realdepot ist dies gut zu beobachten. Trader ulehnert und aykhan legen nicht nur selbst Hand an, sondern kopieren selbst andere Gurus. Das Ergebnis ist eine Vielzahl von teilweise gegensätzlichen Positionen im gleichen Instrument. Je nachdem, welchen Betrag ich meinen Gurus zuweise, hält sich das Risiko in Grenzen. Ist jedoch jemand dabei, der viel High Risk handelt, also Hebel 100, kann der zugewiesene Betrag schnell dahinschmelzen.
Wenn ich zusätzlich nun noch selbst handele und mich mal an einem Zentralbankentag gegen den Trend stelle, bin ich mit einer Margin mal fix 70 – 80 % in den Miesen. So geschehen, diese Woche, als ich am Mittwoch und Donnerstag short im EURUSD ging, natürlich mit Stopp. Beide Stopps wurden geholt, aber dafür sind sie ja da. Gehandelt wurde bei der Minikontogröße die kleinste Handelseinheit , nämlich 1 Microlot, oder 1.000 Units. Die Margin dafür beträgt 10 $. Riskiert wurden die Trades trotz Fed. Nun ja, der First Deposit Bonus von 20 $ musste inzwischen daran glauben.
Vergleicht man nun die Minimalmargin im EURUSD (10$) mit der Möglichkeit, sein Depot auf mehrere Gurus zu verteilen und diesen z.B. auch je 10 $ zuzuweisen ( 5% von 200 $) ist die Lebenserwartung für die 10 $ bei Low Risk Gurus erheblich höher, als wenn ich selbst nur ein Microlot EURUSD handele. Denn diese 10 $ GuruTrades verteilen sich eben nicht auf 1.000 Unit (meine minimalste Handelsgröße), sondern auf 50 oder 12 oder 80 Units…davon dann aber 10 oder 15 Positionen.
Wer zu den Devisen auch noch Indizes, wie den DAX ( kleinste Handelseinheit 1 CFD mit Margin 90 $) handeln möchte, sollte sich genau überlegen, wieviel er in sein eToro-Depot einschießt.
Fazit: reine Copytrader können klein anfangen. „Zwitter“ sollten schon 4-stellig beginnen und wer Guru werden möchte, dem ist eine Anfangskontogröße von 2.000 bis 5.000 Euro zu empfehlen.
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P.S. Kleiner Nachtrag zum heutigen Handelstag bei eToro: Ich liebe diese „CFD-Buden“…pünktlich 10 Minuten vor 22 Uhr hat man natürlich mal wieder den Stecker gezogen „zur Zeit kein Handel in diesem Instrument möglich, bitte versuchen Sie es in Kürze noch einmal“. Wollte nur eine Dax-Position glattstellen, jetzt hab ich das Zeug over weekend an der Backe 🙁
Trader kennen das ja zur Genüge bei cmc & co.
Fazit: handle keine Index-CFD’s am Freitag Abend…und abgewählt !
edit 22.15 Uhr: Trade wurde automatisch von eToro geschlossen. Hatte den Wecker nicht angeklickt, der Positionen über das Wochenende hält. Also halbe Aufregung, trotzdem ärgerlich da natürlich mit -3 (inklusive Spread – 6 ) geschlossen. Buchen wir also als Lehrgeld eToro ab.