In dieser Woche war bei fxnewsgroup.com eine interessante Meldung zu lesen. Ein institutioneller US Investor kaufte einen Block Aktien im Wert von 50 Mio. USD von einem Altaktionär. Das prickelnde daran – die Bewertung von eToro.
Social Investment Network eToro nun auch mit Spiess auf der Stirn
eToro ein Einhorn – was für eine Story, auch im Vergleich zu den historischen Wettbewerbern.
Als Unicorn – Einhorn – werden nun üblicherweise Startups bezeichnet, die eine Bewertung von mindestens 1 Milliarde USD auf die Waagschale bringen. Dazu gehören heute auch u.a. Neobroker Robinhood mit 11,7 Mrd., Zahlungsdienstleister Klarna mit gut 11 Mrd. USD und nun auch eToro mit einer Bewertung von ca. 2,5 Mrd. USD.
Bei der letzten Finanzierungsrunde in 2018 wurde dem Unternehmen der Assia Brüder eine Bewertung von 800 Mio USD zugestanden. Zum Vergleich – damals in 2018 war ayondo mit gut 80 Mio, CMC Markets mit ca. 557 Mio und Plus500 mit ca. 1,5 Mrd. bewertet.
eToro hat also in den Augen der Shareholder in den letzten knapp 3 Jahren eine Verdreifachung erfahren. Da kann man nur sagen, Hut ab und weiter so. Laut fxnewsgroup.com steht wohl auch die nächste Finanzierungsrunde ins Haus.
Inzwischen kann eToro auf über 10 Mio Nutzer bauen und dies wird sicher noch nicht das Ende sein. Der Wettbewerb um die aktiven Anleger ist ja gerade erst so richtig losgegangen. Im Zuge des Preiskampfes und attraktivsten Konditionen, vor allem auch für junge Leute (ohne dicken Geldbeutel) hat eToro nun per 06.12.2020 auch die Mindestinvestitionsgrößen für einige Anlageklassen reduziert.
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Niedrigere Trade-Mindestgrößen für alle Instrumente bei eToro
Bisher waren zumeist Mindesthandelsgrößen von 50 USD für Aktien, 200 USD für Popular Investors und je nach Copyportfolio 2.000 bis 5.000 USD nötig.
Was eToro im aktuellen Newsletter mitteilt, ist also nur bedingt großartig verändert.
Die neuen Mindesthandelsgrößen betragen:
- Aktien und ETF’s – 50 USD
- CFD-Aktien und ETF’s – 50 USD
- Krypto – 25 USD
- Währungen – 1.000 USD
- Rohstoffe – 1,000 USD
- Indices – 1.000 USD
Der Kampf um die Kundschaft geht damit in eine weitere Runde. Da mit Blick auf die Ranglisten der Investoren bei eToro CFD’s nicht mehr die dominante Rolle wie noch vor einigen Jahren spielen, punktet eToro zunehmend beim provisionsfreien Aktienhandel und bei Kryptos.
Wie bekannt, hatte die FCA im Oktober den Handel von Derivaten auf Kryptos für Private Anleger untersagt. Die Regelung wird zum 06.01.2021 wirksam. Wer also im Regulierungsbereich der FCA als privater Händler am Kryptomarkt partizipieren möchte, muss nun auf die Originale gehen und kann nicht mehr auf CFD’s ausweichen.
eToro ist hier ja seit langem sehr gut aufgestellt und insbesondere im U.K. Raum wird es dem Social Investing Pionier sicher weiteren Zuwachs bescheren. Nur mal zur Erinnerung – den letzten Sponsoring Deal mit einigen Clubs der Premier League (im 6er Pack) löhnt eToro in Kryptos!
Fazit:
Bei eToro läuft es offenbar rund, runder geht es gar nicht.
Update 29.12.2020
Wer es noch nicht gelesen hat – eToro plant nun doch wohl in 2021 ein IPO. Das Gerücht kenne ich zwar schon seit 2 Jahren, inzwischen sind laut Finance Magnates die Pläne aber wohl etwas konkreter. Die Goldmänner sind im Boot und offenbar will man es nicht mit einem klassischen IPO lösen, sondern von hinten durch die Brust mit einer Übernahme. Lassen wir uns überraschen. Die angepeilte MCAP soll 5 Mrd. USD sein – übrigens wohl ein Schnäppchen im Vergleich zu den Hoodies. Sollte dies so kommen, dann dürfte eToro wohl nochmal einen Schub bekommen. Interessant wird sein, wo sie sich listen lassen wollen.
Hi,
gibt es denn schon irgendwelche News bzgl. dem neuen Steuergesetz (CFDs) und Etoro?
Da wäre ein Leitfaden ganz schön.
Ich würde mir dort ganz gerne ein Portfolio aufbauen ohne, dass es steuerlich am Ende Probleme gibt.
Hallo Mexl, das Steueränderungsgesetz ist durch. Einzige Änderung nun, dass der Verlustabzug bei Termingeschäften, wozu auch nach aktueller Lesart CFD’s gehören sollen, von 10.000 auf 20.000 Euro hochgesetzt wurde. Der Rest ist geblieben. Bitte schau mal bei GodmodeTrader nach. Daniel Kühn hatte dies verfolgt und regelmäßig kommentiert. Letztes Update war vom 21.12.2020
Von eToro wirst Du dazu nichts hören. Ich glaube auch nicht, dass sie eine Art Leitfaden für deutsche Steuerbürger auflegen. Dies gehört in die persönliche Verantwortung der Investoren. Also am besten ist, Du folgst dem zitierten Artikel und erkundigst Dich bei einem Steuerfachmann Deines Vertrauens. Links und Hinweise findest Du in den Börsenforen zur Genüge, u.a auch eine recht intensive Diskussion bei wallstreet-online
Was Deine Sorge generell betrifft, meide einfach CFD’s bei eToro oder nutze sie eher als kurzfristigen Hedge auf der Shortseite für Deine Investments (natürlich unter Berücksichtigung der maximalen Verlustverrechnungsgrößen)
P.S. ich persönlich hab auch mal wieder bei eToro mein Konto befüttert, handle dort aber auch nur noch Aktien und Kryptos. Aktien für die Perspektive und Kryptos für das eher kurzfristige Momentum.
kleine Ergänzung, problematisch wird es natürlich dann, wenn man diversen Copyportfolios oder PI folgt, die CFD’s handeln. Hier müsste man den ganzen Korb auseinander fummeln. Ich versuche mal, von eToro eine Auskunft zu erhalten.
Das scheint tatsächlich vernünftig zu sein….Also Etoro nicht als Daytrader zu nutzen sondern als Investor 🙂
Wenn man dann doch noch seine 1000 Trades umsetzen will, einfach bei Wikifolio ein eigenes Zertifikat auflegen oder
Ja, so würde ich vorgehen. Du hast ja bei wikifolio im Musterdepot keine Transaktionskosten. Gut der Kontrahent ist L&S, aber das sehe ich nicht so dramatisch. Kleiner Wermutstropfen ist eben die Zertifikatelösung mit L&S als Emittent. Da diese jedoch besichert sind, hat man ein großes Maß an Sicherheit (nicht zu 100%). Für aktive Händler jedoch eine aus meiner Sicht gute Lösung. Man haut die Kohle ins eigene Zertifikat, arbeitet dann sozusagen als Redakteur des Musterdepots mit allen Vorteilen, die dieses bietet und verkauft dann eben das Zertifikat unter Beachtung der Steuerfristen, wenn man seine Gewinne realisieren möchte. Darfst Dich nur nicht so bei der Auflegung des wikifolios in der Handelsstrategie einschränken, damit Dir alle Wertpapierklassen für den Handel geöffnet bleiben.
Ja…die Frage ist auch, welche Performance-Fee man festlegen sollte….Je niedriger desto besser für den Eigenhandel, aber vll. ärgerlich wenn es dann doch noch andere Investoren erreichen sollte….
Wenn Du sehr aktiv handeln möchtest, ist sicher eine Fee zwischen 12 und 15 %, auch mit Blick auf die Kollegen durchaus angemessen. Ein Teil fließt Dir ja zurück. Solltest Du erfolgreich in den Fokus rücken und irgendwann 6 oder 7 stellige Beträge folgen, dann dürfte dies das kleinere Übel sein
wenn ich von den alten wikis mal Katjuscha nehme von Maik Geschke. Er hatte 15 % genommen und lag damit auf die Sicht ganz gut. Das Wiki hatte lange Zeit ne Stagnation der AuM zwischen und 1 und 2 Mio. Inzwischen ist er auf 4 Mio geballert und konnte seit Jahresbeginn ca. 50% zugewinnen. Die Performance Fee und seinen Ertrag kannst Du Dir in etwa ausrechnen. Dies wäre doch mal ne Zielgröße
Damit kann man leben 🙂